Der Bildschirm ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Smartphone. Das Zusammenspiel von Millionen Pixeln erzeugt Bilder, Texte, Videos und Spiele. Das muss im Dunkeln und bei Sonnenschein funktionieren. Ein gutes Display allein macht zwar längst noch kein gutes Handy, aber ein schlechtes ruiniert jedes Gerät. Darum gehört die Vermessung des Bildschirms zum festen Programm jedes Smartphone-Tests. Die Tester ermitteln nicht nur Maße, Kratzfestigkeit und den Flächenanteil des Bildschirms an der Vorderseite, sondern auch die für die Darstellungsqualität maßgeblichen Faktoren wie Helligkeit, Kontrastverhältnis, Farbtreue, Farb­raum und Auflösung.
Bildschirm Test COMPUTER BILD
Da müssen alle Handys durch: Ein spezieller Sensor ermittelt die wichtigsten Eigenschaften eines Bildschirms.
Foto: COMPUTER BILD
Aus Zigtausenden Messwerten von über 200 getesteten Smartphones entsteht eine Rangliste, die zeigt, welches Handy das beste Display hat. Das Ergebnis ist eine unerwartet illustre Runde aus guten Bekannten von vorgestern und aktuellen Modellen.

Das beste Handy-Display

Lange dominierte Samsung die Bildschirm-Bestenliste. Von den ersten zwölf Plätzen hatten 2021 neun "Galaxy" im Namen. Im September 2022 zählen wir erneut durch und finden noch vier Galaxys. Samsung profitiert immer noch von seiner Erfahrung, weil man sich schon 2010 dazu entschieden hat, in der Galaxy-S-Familie konsequent auf die OLED-Technik zu setzen. Aus dem einstigen Oberklasse-Feature ist Stand der Technik geworden. Ein Blick auf die Bestenliste zeigt: Fast alle Smartphones mit LCD-Bildschirm müssen sich hinter den OLEDs einsortieren. Der beste getestete LCD steckt im iPhone Xr und schafft es lediglich auf Display-Rang 136. Davor sind ausschließlich OLEDs.

(Display-)Platz 1: Xiaomi 12 Pro

Xiaomi

12 Pro

  • Sehr hohes Tempo
  • Top Fotoqualität
  • Nicht wasserdicht
  • Kein Speicherkartenschacht
  • Diagonale: 6,73 Zoll
  • Auflösung: 3200x1440 Pixel; 522 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.360 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 97,7/99,6 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 89,4 %
Während bei Samsung nur noch das S22 Ultra mit einem gebogenen Display antritt, sind bei Xiaomi abgesehen vom Xiaomi 12 Lite alle Zwölfer "curved" und bieten ein kontrastreiches, knackiges Bild. Im Testlabor ließ das Xiaomi 12 Pro mit bis zu 1.360 Candela pro Quadratmeter die Helligkeitsmuskeln spielen. Auch bei der Ermittlung der Farbräume und der Farbtreue gab sich Xiaomis OLED keine Blöße und sammelte Bestnoten, und ist nach den für alle identischen Kriterien das Smartphone mit dem besten Display.

(Display-)Platz 2: Samsung Galaxy S20

Samsung

Galaxy S20

  • Handlich, schlankes Design
  • Brillanter Bildschirm
  • Einfache Gesichtsentsperrung
  • Keine Klinkenbuchse
  • Diagonale: 6,2 Zoll
  • Auflösung: 3200x1440 Pixel; 564 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.116 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,5/99,2 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 89,8 %
Im vergleichsweise kompakten, weil nur 69 Millimeter schmalen Samsung Galaxy S20 steckt ein langes 20:9-Display ohne Fehl und Tadel. Auf 6,2 Zoll Diagonale verteilen sich 4,6 Millionen Bildpunkte. Pro Zoll (2,54 Zentimeter) kuscheln sich 564 Pixel pro Inch (ppi) aneinander, was der Nachfolger Samsung Galaxy S21 nicht mehr bietet (422 ppi).

(Display-)Platz 3: Samsung Galaxy S20 Ultra 5G

Samsung

Galaxy S20 Ultra 5G

  • Großes und extrem helles Display
  • Extremer Kamera-Zoom
  • Unsichere Gesichtserkennung
  • Keine Klinkenbuchse
  • Diagonale: 6,9 Zoll
  • Auflösung: 3200x1440 Pixel; 510 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.183 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,0/98,8 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 90,7 %
Das Samsung Galaxy S20 Ultra ist ein Brett! Die Diagonale von 6,9 Zoll ist in der Familie bis heute unerreicht. Mit 3200x1440 Pixeln und 510 ppi gehört es zu der Gruppe mit den meisten Bildpunkten. Kontrast und Helligkeit sind auch 2022 noch top.

(Display-)Platz 4: Xiaomi Mi 11 Ultra

Xiaomi

Mi 11 Ultra

  • Sehr hohes Tempo
  • Gute Fotoqualität
  • Rutschige, klobige Rückseite
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Diagonale: 6,81 Zoll
  • Auflösung: 3200x1440 Pixel; 515 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.084 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,4/99,1 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 90,8 %
Das Xiaomi Mi 11 Ultra hat wie das Mi 11 ein hervorragendes Display. Und sogar noch ein zweites kleines Display im Kamerablock. Das größte Manko ist die schlechte Verfügbarkeit: Das Mi 11 Ultra ist praktisch ausverkauft. Damit ist es in etwa genauso gut verfügbar wie der Nachfolger Xiaomi 12S Ultra, den das Labor nicht getestet hat.

(Display-)Platz 5: Xiaomi Mi 11

Xiaomi

Mi 11

  • Hervorragendes Display
  • Überragendes Tempo
  • Nicht wasserdicht
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Diagonale: 6,81 Zoll
  • Auflösung: 3200x1440 Pixel; 515 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.090 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,6/99,1 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 91,5 %
Das Display des Xiaomi Mi 11 gehört zu den besten. Dazu kommt das hohe Tempo des Snapdragon 888. Bei der Ausdauer fällt dem Mi 11 offenbar das fantastische, aber eben nicht besonders energiesparende Display in den Rücken. Die Laufzeit ist nicht schlecht, aber doch schwächer als bei der Konkurrenz und beim Vorgänger Xiaomi Mi 10.

(Display-)Platz 6: Samsung Galaxy Note 10 Plus 5G

Samsung

Galaxy Note 10 Plus

  • Großes, brillantes und helles Display
  • Gute Kamera mit Ultra-Weitwinkel
  • Keine Klinkenbuchse
  • Diagonale: 6,8 Zoll
  • Auflösung: 3040x1440 Pixel; 498 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.113 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,6/99,4 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 90,8 %
Das Samsung Galaxy Note 10 Plus gehört zwar nicht mehr zur allerneusten Generation, aber es zeigt, wie ein Display sein muss: Es ist bei Bedarf sehr hell, kontrastreich, scharf und gibt Farben gut wieder. Mit einer Diagonale von 6,8 Zoll gehört es zu den größten Handybildschirmen im Testfeld. Eine Augenweide – so wie das ganze Smartphone mit integriertem Stylus.

(Display-)Platz 7: Vivo X80 Pro

Vivo

X80 Pro

  • Hervorragende Videostabilisierung
  • Gute Kamera mit Zeiss-Linsen
  • Keine Klinkenbuchse
  • Diagonale: 6,78 Zoll
  • Auflösung: 3200x1440 Pixel; 518 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.424 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 97,1/99,5 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 89,4 %
Das Display des Vivo X80 Pro arbeitet mit der LTPO-OLED-Technik, passt somit die Bildwiederholrate variabel zwischen stromsparenden 1 und ruckelfreien 120 Hertz an. Es ist sehr scharf: 3200x1440 Pixel ergeben auf 6,78 Zoll knackige 517 ppi. Auch die Helligkeit ist enorm. Dass das Vivo mehr zu bieten hat als einen tollen Bildschirm zeigt die Testnote: Es ist das beste Android-Smartphone.

(Display-)Platz 8: Samsung Galaxy S10

Samsung

Galaxy S10

  • Helles und farbtreues Display
  • 4K-Videoaufnahme auch mit Frontkamera
  • Detailarme Fotos bei wenig Licht
  • Akkulaufzeit nur okay
  • Diagonale: 6,1 Zoll
  • Auflösung: 3040x1440 Pixel; 551 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.007 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,8/99,8 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 88,1 %
Das Samsung Galaxy S10 bot seinerzeit ein starkes Technikpaket und auch heute noch ein fantastisches 6,1-Zoll-Display mit hoher Helligkeit und guter Farbraumabdeckung in einem handlichen Gehäuseformat. Außerdem sind sowohl Tele- als auch Ultraweitwinkellinse an Bord. Nachteile des S10 gegenüber dem Nachfolger S20 sind die kürzere Akkulaufzeit und das geringere Arbeitstempo. Dafür kommt es mit dem für manchen wichtigen Klinkenanschluss für normale Headsets und Kopfhörer. Das S10 bietet auch heute noch eine sehr schicke Hardware, aber der Support endet gemäß des Erscheinungsjahrs entsprechend früher und man verzichtet auf 5G.

(Display-)Platz 9: Apple iPhone 13 Pro

Apple

iPhone 13 Pro

  • Top-Kamera
  • Helles 120-Hertz-Display
  • Langsames Laden
  • Keine Klinkenbuchse
  • Diagonale: 6,1 Zoll
  • Auflösung: 2532x1170 Pixel; 462 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.214 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,1/98,4 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 85,1 %
Das iPhone 13 Pro ist so groß wie das iPhone 13, aber es verfügt über eine Bildschirmwiederholfrequenz von 120 Hertz. Sonst gibt es kaum Unterschiede beim Display, jedoch bei der Kamera, die eine Telelinse mitbringt und unter allen Lichtbedingungen im Test überzeugte. Die Akkulaufzeit ist gut, liegt allerdings knapp unter der des normalen iPhone 13.

(Display-)Platz 10: Apple iPhone 13 Pro Max

Apple

iPhone 13 Pro Max

  • Enorme Akkulaufzeit
  • Top-Kamera
  • Groß und unhandlich
  • Langsames Laden
  • Diagonale: 6,7 Zoll
  • Auflösung: 2778x1284 Pixel; 460 ppi
  • Maximale Helligkeit: 1.190 cd/m²
  • Farbtreue/Ø Farbraumabdeckung: 98,1/98,5 %
  • Display-Ausnutzung der Frontfläche: 86,4 %
Das iPhone 13 Pro Max ist ein dicker Brocken mit einem tollen hellen und ruckelfreien Display. Der Akku hält enorm lange durch, schlägt bei der Laufzeit alle anderen iPhone-13-Modelle um Längen. Die Kamera ist gut, gegenüber den einfachen iPhone-13-Modellen zeichnen sich die Pro-Modelle durch das Dreifach-Tele und die Ultraweitwinkel-Kamera mit Makro-Modus aus.

Weitere Platzierungen im Überblick:

(Display-)Platz 11: Samsung Galaxy S20 Plus 5G
(Display-)Platz 12: Oppo Find X5 Pro
(Display-)Platz 13: Samsung Galaxy S10 Plus
(Display-)Platz 14: Apple iPhone 13 mini
(Display-)Platz 15: OnePlus 10 Pro
(Display-)Platz 16: Samsung Galaxy S22 Ultra
(Display-)Platz 17: Apple iPhone 13
(Display-)Platz 18: Samsung Galaxy Note 9
(Display-)Platz 19: Samsung Galaxy S10e
(Display-)Platz 20: Samsung Galaxy Z Flip 3
(Display-)Platz 21: Samsung Galaxy Z Flip 4
(Display-)Platz 22: Samsung Galaxy Z Flip
(Display-)Platz 23: Samsung Galaxy S22 Plus
(Display-)Platz 24: Samsung Galaxy S21 Ultra
(Display-)Platz 25: Huawei Mate 40 Pro
(Display-)Platz 26: Samsung Galaxy Note 10
(Display-)Platz 27: Poco F4
(Display-)Platz 28: Apple iPhone 11 Pro Max
(Display-)Platz 29: Apple iPhone 11 Pro
(Display-)Platz 30: Samsung Galaxy S22

Egal, wie groß

Die Größe des Displays hat keinen direkten Einfluss auf die Testnote. Die eine mag es kompakt, der andere möglichst groß. Die durchschnittliche Displaydiagonale der getesteten Smartphones liegt bei stattlichen 6,4 Zoll (x 2,54 cm/Zoll = 16,3 cm). Statistisch haben die 211 getesteten Displays eine Auflösung von 2358x1188 Pixel und einem Flächenanteil von Display zu Vorderseite von 88 Prozent.

LCD oder lieber OLED?

Bei der Technik konkurrieren LCDs (Liquid Crystal Displays) und die modernen OLEDs (Organic Light Emitting Diodes), teils auch als AMOLED (Active Matrix OLED) bezeichnet. Dabei sind alle TV- und Smartphone-OLEDs AMOLEDs. LCDs haben eine flächige Hintergrundbeleuchtung – Helligkeitsunterschiede und Farben entstehen, indem das Licht durch die Ausrichtung ihrer Flüssigkeitskristalle entsprechend verändert wird. Sie sind pauschal günstiger als die selbstleuchtenden OLEDs, die besonders blickwinkelstabil sind und sich als dünne, flexible Folie fertigen lassen. Erst dadurch sind Falthandys wie das Samsung Galaxy Z Flip 4 oder das große Galaxy Z Fold 4 überhaupt möglich, die es beide nicht in die Display-Top-20 geschafft.

OLED = Kontrast satt

Das Kontrastverhältnis beschreibt den maximal darstellbaren Helligkeitsunterschied zwischen Schwarz und Weiß. Das war in Zeiten von LCDs ein großes Thema, ein Indikator dafür, wie knackig das Bild ist. Ist das Schwarz schwarz oder nur dunkelgrau? LCDs erreichen Kontrastverhältnisse zwischen 1.000 bis 3.000:1. OLEDs haben diesen Wettbewerb im Grunde zerstört. Weil OLEDs einzelne Pixel komplett ausschalten und keine Hintergrundbeleuchtung durchscheint, ist Schwarz richtig Schwarz. Der Kontrast zu hellen Flächen überspringt das Verhältnis von 10.000 oder gar 100.000:1. OLEDs haben hier also eine glatte Eins im Zwischenzeugnis sicher. Das gilt für alle Topgeräte – bei Samsung seit dem ersten Galaxy S von 2010, bei Apple erst seit dem iPhone X (2017) und bei Basismodellen erst seit dem iPhone 12 (2020).

Blackout und Always-on-Display

Xiaomi Mi 11 (Ultra)
Das Xiaomi Mi 11 (rechts) zeigt Uhrzeit, Datum und Ladezustand energiesparend auf dem Sperrbildschirm. Das Mi 11 Ultra sogar zusätzlich vorne im Zweitdisplay.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Ein weiterer Vorteil von OLEDs ist der geringe Energieverbrauch bei dunklen und schwarzen Bild­inhalten. Darum sparen bei einer betont dunkel gehaltenen Oberfläche, oft "Dark Mode" genannt, etwa mit weißer Schrift auf schwarzem Grund, auch nur OLEDs. Bei LCDs ist der Dark ­Mode ein optisches Gimmick. Für die kleine dauerhafte Anzeige der Uhrzeit, einer Nachricht oder eines kleinen Bildchens auf dem Sperrbildschirm müssen nur wenige Pixel mit Energie versorgt werden. Darum findet man Always-on-Displays etwa mit dauerhafter Uhrzeitanzeige praktisch nur bei OLEDs. Bei LCDs bedeutet hingegen schon ein einziges nicht schwarzes Pixel: "Hintergrundbeleuchtung an".

Maximale Helligkeit

In der dunklen Jahreszeit und in Räumen spielt die Helligkeit eine untergeordnete Rolle. Unter solchen Umständen bieten nahezu alle Handys ein gut ablesbares Bild. Ganz anders im Sommer. Ein Display, das nicht hell genug regelt und obendrein noch viel Licht reflektiert, ist in der Sonne kaum abzulesen. Darum ermittelt und bewertet COMPUTER BILD die maximale Helligkeit. Die Leuchtdichte wird in Candela pro Quadratmeter (cd/m²) angegeben. Die Hersteller sprechen eher von Nits, das ist aber das Gleiche. Der im Test ermittelte Durchschnittswert liegt bei 785 cd/m². Ab 900 lässt sich von einer guten Strahlkraft sprechen. Doch wenn die Sonne richtig knallt, wird es sogar für die hellsten Handys eng. Den Bestwert bei HDR-Wiedergabe brannte eigentlich das Samsung Galaxy S22 Ultra mit 1.672 in das Messgerät. Die beiden neuen iPhones 14 Pro und 14 Pro Max kamen zu spät für diesen Vergleich, aber mit über 2.000 cd/m² sind sie der neue Helligkeits-Benchmark. Doch auch das Galaxy S22 Plus (1.568), der Testsieger Xiaomi 12 Pro, Vivo X80 Pro, Sony Xperia 1 IV und das kleine Galaxy S22 sammelten hier Bestnoten. Ganz knapp dahinter liegen das iPhone 13 Pro (1.214) und das iPhone 13 Pro Max (1.190). Es folgen die aktuellen Galaxys vor dem iPhone 13 mini (1.192) und iPhone 13 (1.185). Zum Vergleich: Am Ende der Helligkeitsrangliste macht jeder Sonnenstrahl einem Galaxy A03s mit mageren 380 cd/m² das Leben schwer.

Farbraum und Farbtreue

"Hast du ein Foto von der Jacke?" "Ja, hier, aber die sieht in echt ganz anders aus, oder?" Im Alltag begegnen uns Farbabweichungen häufiger, als man glaubt. Vielleicht steht der Fernseher oder das Handy im Bonbon-Modus ("lebhaft"), oder der Weißabgleich der Kamera liegt daneben. Eine realistische Farbreproduktion auf Bildschirmen ist gar nicht so einfach und hängt auch von den Einstellungen ab. Dabei muss das Smart­phone überhaupt in der Lage sein, die Farbe darzustellen. Und da gibt es nicht nur die übliche Palette, sondern auch Exoten wie etwa Neonfarben. Darum überprüft COMPUTER BILD im Labor neben Standardfarben auch den erweiterten Farbraum DCI-P3. Im Durchschnitt zeigten alle getesteten Displays zwar 98,8 Prozent der Standardfarben (viele schafften sogar 100 Prozent), aber nur 91,8 Prozent des erweiterten Farbraums. Dann kommt es noch drauf an, mit welcher Sicherheit das Smartphone auch die richtige Farbschublade aufzieht. Einigen gelingt das zu 99 Prozent, anderen nur zu 91 Prozent. Das bildet die Farbtreue ab, die wir mit speziellen Testcharts überprüfen.

Auflösung und Bildwechselfrequenz

Sony Xperia 1 IV
Die schärfsten Smartphones gibt es in Sonys Xperia-1-Familie. Hier das aktuelle Modell Xperia 1 IV.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Smartphone-Displays werden nicht mehr schärfer. Nach Bestwerten von 300, 400, 500, 600 scheint die ppi-Rallye (pixel per inch = Bildpunkte pro Zoll) vorbei. Einige Hersteller rudern bereits zurück. So sind Samsung Galaxy S10 (551 ppi) und S20 (564 ppi) auf dem Papier deutlich schärfer als ein Galaxy S22 (426 ppi; Display-Rang 30). Schlimm? Nein, den Unterschied zwischen 400 und 500 ppi sieht der Nutzer im Alltag nicht, den Unterschied von 200 zu 300 ppi dagegen sehr wohl. Alles über 300 ppi darf man als hinreichend scharf bezeichnen. Der Durchschnittswert aus den Tests liegt bei 412 ppi. Mangelnde Schärfe ist also kein Thema mehr. Die schärfsten Handys liefert Sony mit seinen Top-Modellen Xperia 1 II, 1 III, 1 IV und dem Xperia Pro I, alle mit 643 ppi. Doch abgesehen vom Xperia 1 IV (Platz 35) liegen die Premium-Sonys beim Display nicht besonders weit vorn, weil sie eher dunkel sind. Ein weiterer Faktor, den nicht jeder wahrnimmt, ist der Trend zu schnelleren Bildschirmen. Jahrelang war die Bildwechselfrequenz von 60 Hertz (Hz) Standard. Mittlerweile sind es 120 oder gar 144 Hz. Dadurch wird die Darstellung ruhiger, beim Scrollen ruckelt es nicht. Doch viele Hertz kosten auch Strom. Gute Displays können daher ihre Wiederholrate bis auf wenige Hertz herunterregeln, um bei statischen Bildern Strom zu sparen.
Gigaset GL7
Für sichtbare Pixel und flaue Kontraste müssen Sie heute schon in die 100-Euro-Klasse der Klapphandys abtauchen wie hier beim Gigaset GL7.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch

Fazit: Handy-Displays

Die allermeisten Smartphones bieten heute ein gutes oder sogar sehr gutes Display. Das Auswertung der Testdatenbank ist wie ein 100-Meter-Sprint mit Zielfoto: Für eine leistungsgerechte Reihenfolge mussten wir tief in die Nachkommastellen abtauchen. Rund 90 von über 200 Handys haben einen mit "sehr gut" bewerteten Bildschirm. Die besten 10 sind in puncto Pixel glatte Einserkandidaten. Mit einem allenfalls mess-, aber nicht sichtbaren Abstand gewinnt das Xiaomi 12 Pro.
Die bis 2020 gültigen Noten und Ergebnisse finden Sie im Artikel "Das beste Handy-Display 2019".